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Mit Tradition im Herzen Richtung Zukunft

Quelle: Allgäuer Wirtschaftsmagazin Ausgabe 3, 2021 / Juni 2021

Mit Tradition im Herzen Richtung Zukunft


Die "100" ist eine besondere runde Zahl und genauso viele Jahre ist die Bauunternehmung Josef Hebel mit Hauptsitz in Memmingen schon am Markt aktiv. Tradition bewahren, sich im Kern treu bleiben
und den Wandel mit gestalten - so lautet das Erfolgsrezept des Unternehmens.
 
Was würde der 1972 verstorbene Firmengründer Josef Hebel wohl in seiner Jubiläumsansprache sagen? "Der wäre auf jeden Fall mächtig stolz und würde es wahrscheinlich ganz schnörkellos auf den Punkt bringen: "Das habt ihr gut gemacht!", sagt Liselotte Hebel, Geschäftsführerin und Gesellschafterin des Unternehmens. Geschäftsführer Wolfgang Dorn ist ein Paradebeispiel für Karrierechancen innerhalb der Firma. Seit 1981 im Unternehmen hat er sich bis zum Vorsitzenden der Geschäftsführung hochgearbeitet – einen Posten, den er seit zehn Jahren innehat. Dass die operative Geschäftsführung nicht an Personen aus der Familie gebunden ist, war von Josef Hebel geplant und gewünscht, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
 
Rund 60 laufende Baustellen
Josef Hebel beschäftigt heute über 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. 70 Prozent der Geschäftsaktivitäten sind im Hoch- und Schlüsselfertigbau verortet. Zum Portfolio des Unternehmens gehören außerdem der Tiefbau sowie die Bauwerkserhaltung. Letztere gewinnt stark an Bedeutung, denn Brücken, Tiefgaragen und andere Objekte müssen saniert werden. Neben dem Kerngeschäft des Bauens ist das Unternehmen auch in der Projektentwicklung aktiv und realisiert große Wohnanlagen und Gewerbebauten. In 100 Jahren wurde einiges geschafft und geschaffen - wichtige Bauwerke in der Region
stammen von Josef Hebel. Dazu gehört die katholische Josefs Kirche in Memmingen oder auch die Stadionhalle von 1929, die heute noch so dasteht, wie sie damals errichtet wurde. Weitere Objekte wurden in Südbayern und Baden-Württemberg realisiert - darunter der Hildegardplatz in Kempten oder der Augsburger Beethovenpark. "Wir bauen immer Unikate und hinterlassen somit Spuren, was auch unsere Mitarbeiter mit Stolz erfüllt", erklärt Liselotte Hebel. Aktuell gibt es rund 60 laufende Baustellen; die derzeit größte ist die Hochbrücke Memmingen mit einem Auftragsvolumen von 27 Millionen Euro.
 
Wertschätzung für Mitarbeiter und Partner
Breit aufgestellt zu sein und einen guten Namen zu haben, hat sich auch in schwierigen Jahren als Vorteil erwiesen. 2020 war ein sehr gutes Jahr für das Unternehmen mit einem Umsatz von 105 Mio. Euro. "Wir sind trotz der Auswirkungen der Pandemie gut davongekommen. Es gab lediglich ein paar Auftragsverschiebungen", erklärt Wolfgang Dorn. Im Gegensatz zu vorübergehenden Krisen sieht er eine der großen Herausforderungen im Fachkräftemangel. "Das gehört zu den Top-Themen für die Zukunft." Die Bauunternehmung Josef Hebel hat mit zehn Prozent eine sehr hohe Ausbildungsquote und natürlich gehört auch die Mitarbeiterbindung zum Erfolgskonzept, ebenso wie der wertschätzende Umgang mit allen am Bau beteiligten Personen. "Der Mensch war immer im Mittelpunkt unseres Tuns - das hat uns auch durch schwierige Jahre geführt und zu dem gemacht, was wir heute sind", führt Dorn weiter aus. In den 2020 fertig gestellten Neubau am Hauptstandort Memmingen wurden rund zehn Millionen Euro investiert, um eine moderne Arbeitswelt mit offenen Kommunikationszonen für optimale Teamarbeit zu schaffen. Und natürlich hat ein Unternehmen wie Josef Hebel bereits eine Vision für die nächsten 100 Jahre in petto: "Mit Tradition im Herzen Richtung Zukunft". Rasante Entwicklungen wie die Digitalisierung gehen auch an dieser eher "handfesten" Branche nicht vorbei. Hinzu kommen die beherrschenden Themen wie Ökologie, Klimawandel, bezahlbarer Wohnraum oder die demografische Entwicklung. "Man darf sich nicht zurücklehnen, sondern muss sich aktiv mit diesen Themen auseinandersetzen", erläutert die Geschäftsführung und sieht zuversichtlich in die Zukunft.
 
 
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